Spezialisierungs-

möglichkeiten
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bullet Belgien

Wahlmöglichkeiten innerhalb des Bachelorstudiums gibt nur sehr begrenzt. Lediglich im zweiten und dritten Jahr können ein oder zwei Kurse nach Wahl belegt werden, wobei die Auswahl sich auf einige wenige Fächer beschränkt wie z.B. in Gent auf Rechtsökonomie, Rechtssoziologie, Kriminologie und Rechtsanthropologie.
 
bullet Deutschland

Während der ersten Semester bieten sich eher wenige Spezialisierungsmöglichkeiten. An einigen Universitäten kann zwischen verschiedenen Nebengebieten (wie Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie oder Rechtssoziologie) gewählt werden, außerdem besteht die Möglichkeit sich in Seminaren mit ausgewählten Spezialthemen zu beschäftigen. Eine gewisse Möglichkeit der Spezialisierung bietet sich dann in den letzten Semestern im Wahlfachstudium. Hierzu werden von den Universitäten unterschiedliche Schwerpunktbereiche angeboten. Klassische Felder sind dabei z.B. "Europarecht und Völkerrecht", "Arbeitsrecht", "Deutsches und internationales Wirtschaftsrecht", "Steuerrecht", "Kriminologie", "Familien- und Erbrecht".

Schwerpunktbereiche der Uni Augsburg; Schwerpunktbereiche Uni DüsseldorfSchwerpunktbereiche Uni Bonn; Schwerpunktbereiche Uni Heidelberg; Schwerpunktbereiche Uni Konstanz
 
bullet England

Durch die Möglichkeit, den Großteil der Kurse des 2. und 3. Studienjahres selbst zu wählen, haben die Studenten auch sehr früh die Gelegenheit, sich zu spezialisieren. Es werden auch oft Vorlesungen zu exotischen Rechtsgebieten (beispielsweise Islamic Law, Japanese Law) angeboten.

bullet Finnland

Während des Masterstudiums können die Studenten die Fächer für 27 der 160 Punkte frei wählen und dabei entweder juristische Vertiefungsfächer belegen oder Kurse anderer Fakultäten besuchen. Selbst Kurse ausländischer Universitäten werden problemlos anerkannt. Außerdem muss sich jeder Student im letzten Jahr auf ein Fachgebiet spezialisieren, in dem er dann einer Projektgruppe angehört, Seminare und spezielle Vorlesungen besucht und letztendlich seine Masterarbeit anfertigt.
 
bullet Frankreich

Die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Fächern zu wählen besteht vom ersten Semester an. Das Maß der Spezialisierung wächst dann von Jahr zu Jahr. Auf der Ebene der Maîtrise gibt es dann keine für alle verpflichtenden Fächer mehr, sondern die Studenten können zwischen einer großen Zahl verschiedener Maîtrises wählen, z.B. Umweltrecht, Arbeitsrecht, Handelsrecht.

bulletIrland

Durch die Möglichkeit, den Großteil der Kurse des 2. und 3. Studienjahres selbst zu wählen, haben die Studenten auch sehr früh die Gelegenheit, sich zu spezialisieren. Es werden auch oft Vorlesungen zu eher exotischen Rechtsgebieten (beispielsweise Cultural Heritage Law, Medical Law) angeboten.

bullet Italien

Während des Studiums gibt es die Möglichkeit einige Fächer zu wählen und damit eine gewisse Spezialisierung auf Anwaltschaft, Verwaltung oder Wirtschaft zu erzielen, wobei es in der laurea noch keine Unterschiede im Diplom gibt.

bullet Lettland

Wie unter Studienplan erläutert, gibt es eine bestimmte Anzahl an Wahlfächern. Durch die Wahl dieser Kurse ist eine gewisse Spezialisierung möglich. Eine "echte" Spezialisierung findet aber erst während der Berufsausbildung und -Ausübung statt.

bullet Luxemburg

In Luxemburg kann der Student lediglich wählen, ob er sich auf eine Fortsetzung des Studiums in Belgien oder in Frankreich vorbereitet. Diese Wahl muss er am Ende des ersten Semesters treffen, und vom zweiten Semester an unterscheiden sich beide Zweige maßgeblich, da von nun an auch belgisches bzw. französisches Recht unterrichtet wird.
 
bullet Niederlande

Das niederländische Jurastudium ist von vorneherein sehr spezialisiert. Bereits ab dem zweiten Studienjahr besuchen die Studenten fast nur noch Vorlesungen in ihrem Spezialgebiet, und das dritte Studienjahr ist dann völlig dem Spezialgebiet gewidmet. Dementsprechend gibt es auch keinen allgemeinen Abschluss, sondern Bachelors in verschiedenen Spezialgebieten, z.B.  drei bis fünf verschiedenen Bachelors, z.B. Niederländisches Recht, Steuerrecht, Strafrecht, Internationales und Europarecht, Notarrecht,... An manchen Universitäten können vorgerückte Bachelorstudenten auch schon Vorlesungen aus dem Masterbereich besuchen und sich so noch weiter spezialisieren.

bullet Österreich

Der österreichische Studienplan sieht während des 4jährigen Diplomstudiums nur 10 Semesterwochenstunden für Wahlfächer vor. Davon müssen vier Semesterwochenstunden aus nichtjuristischen Bereichen wie Wirtschafts-, Sozial- oder Kulturwissenschaften entnommen werden und sechs Semesterwochenstunden aus den Wahlfächern zu speziellen juristischen Gebieten. So bietet z.B. die Uni Wien 20 verschiedene juristische Wahlfächer an, von "Bank- und Versicherungsrecht", über "Liegenschafts- und Baurecht" und "Grund- und Menschenrechte" bis hin zu "Frauen- und Geschlechterforschung".

Darüber hinaus können aber auch freiwillig zusätzliche Wahlfächer besucht werden. Wer in einem Wahlbereich Veranstaltungen im Umfang von 14 Semesterwochenstunden besucht, bekommt ein besonderes Diplom für diese Spezialisierung ausgestellt.

bullet Polen

Ab dem zweiten Studienjahr stellen die Studenten ihre Fächer zum großen Teil selbst zusammen, was ihnen eine Möglichkeit zur Spezialisierung gibt. Der Abschluss in Form einer Magisterarbeit, auf deren Thema der Student Einfluss nimmt, eröffnet eine zusätzliche Möglichkeit der Schwerpunktsetzung.
 
bullet Schottland

Die Wahlmöglichkeiten der Studenten sind sehr groß. Wie bereits unter Studienplan dargelegt, kann man seine Kurse grundsätzlich frei wählen. Will man aber den "LL.B-standard" erfüllen, um von den Zulassungsprüfungen zur Law School (siehe Anwaltsausbildung) entbunden zu werden, hat man einen relativ engen Studienplan und nur wenige Wahlmöglichkeiten. Es ist allerdings auch nur Teile des "LL.B.-standard" zu erfüllen, dann hat man entsprechend mehr Wahlmöglichkeiten.

Beispiellisten zu wählbaren Fächern: Honours Kurse, Optionale Kurse

bullet Schweden

Das 1 Jahr dauernde Wahlfach hat eine ähnliche Bedeutung wie in Deutschland. Wer beispielsweise einen 20 bis 25 Wochen dauernden Kurs in Vertragsrecht oder Kreditsicherungsrecht liest, kann eine beachtliche Spezialisierung erwerben.

bullet Schweiz

Während des Bachelor-Studiums reduzieren sich die Wahlmöglichkeiten auf die Grundlagenfächer (Rechts- und Staatstheorie, Rechtsgeschichte und römisches Recht) , die jeweils eine Veranstaltung im 3. und 4. Semester ausmachen. Dafür besteht im Master-Studium praktisch völlige Wahlfreiheit aus einem Katalog von über 90 Fächern. Die Studierenden können Fächer aus den Schwerpunktbereichen Grundlagenfächer, Privatrecht, Strafrecht, öffentliches Recht und Wirtschaftsrecht frei miteinander kombinieren.

bullet Spanien

Der Student darf jedes Jahr 1 - 3 Wahlfachvorlesungen wählen. Diese stellen insgesamt einen Anteil von 20 - 30 % von den gesamten zu absolvierenden Kursen dar. Der spanische Student wird also zum Einheitsjuristen ausgebildet. Das Wahlfach hat eine ähnliche Bedeutung wie in Deutschland.

Eine wirkliche Spezialisierung findet erst nach dem Studium statt. Dies geschieht in der Regel von Anfang an, das heißt mit dem Beginn der Praktikantenzeit. Denn der Praktikant wird meist nur in ein Rechtsgebiet eingewiesen (aufgrund der Spezialisierung des einweisenden Anwalts oder weil die Kanzlei eine entsprechende Vakanz hat). Nach dem Praktikum wird der junge Anwalt dann viel leichter ein Stelle in seiner Spezialisierung finden.